Ordnung ist Prävention

In den Ohren meiner Generation sehen viele rot beim Thema Ordnung : schimpfende Mütter beklagen unaufgeräumte Jugendzimmer.

Dabei ist Ordnung wertfrei betrachtet ein äußerst praktikables Gut. Ordnung wirkt energiesparend und schont damit wertvolle Gehirnkapazität. Erwiesen im wissenschaftlichen Sinn und heute nahezu gesellschaftsübliches Allgemeingut sind dabei Erkenntnisse aus der Gehirnforschung. Kurz gesagt: unser Gehirn weist eine individuelle Leistungskapazität auf. Aha. Sofort stellt sich die Frage: mit was beschäftigt sich eigentlich mein Gehirn im Laufe eines Tages? Sind diese Ressourcen gut genutzt? In wieweit sind die Inhalte meiner stetigen Gedankenströme hilfreich ?
An dieser Stelle treten zu Recht Vertreter von Achtsamkeitsschulung auf den Plan. Es lohnt sich gewahr zu werden, was das eigene Gehirn so alles produziert im Laufe der Zeit…
Von Seiten der Wahrnehmungspsychologie aus betrachtet steht folgendes fest:
1. Alle lebendigen Kreaturen haben ein Grundbedürfnis nach Sicherheit.
2. Sicherheit ist gestützt durch klare, d.h. überschaubare Verhältnisse
3. Eine vertraute und geordnete Umgebung reduziert den Stress der Orientierung und schont damit das Nervensystem
4. Die Gehirnaktivität und Aufmerksamkeit steht für andere Dinge zur Verfügung.

Im praktischen Leben heißt das beispielsweise:
Wenn ich nicht täglich mein Arbeitsmaterial neu zusammensuchen muss, spare ich Energie und Nerven. Wenn ich drei wichtige Ansagen einzuhalten habe, sind die Aussichten auf Erfolg wesentlich besser, als wenn wöchentlich zwei neue Regeln erstellt werden. Wenn grundlegende Abläufe und übersichtliche Strukturen gegeben sind, wird hausgemachter Stress deutlich reduziert.

Viele dieser Dinge sind manifest im Raum. Da sammelt sich Undefinierbares in den Ecken, wilde Zettelwirtschaften am Infobord oder chaotische Möblierung durch unklare Mischnutzungen in Räumen.
Jedenfalls geben chaotisch anmutende Räume nicht nur den Status an Klarheit ihrer Benutzer kund sondern wirken gleichermaßen auf das Geschehen im Raum. Reizüberflutung macht Stress. Wenn auch nicht unbedingt bewusst registriert. Der persönliche Stresspegel ist bei vielen Menschen heute aus Gewohnheit extrem hoch und will stets genährt werden. In diesem Stadium werden Menschen bei Ruhe unruhig. Das ist kein gesunder Zustand und sollte nicht auf Dauer angelegt sein. Die Realität sieht aber oft so aus und es liegt auch nicht immer unserer Hand diese Dinge zu ändern. Daher ist ein bewusster Blick auf hausgemachte Stressfaktoren Prävention und ein wichtiges Thema für Lebensqualität, Wohlbefinden und Gesundheit.

„Erkläre es mir langsam, damit ich es schnell verstehen kann“

In Ruhe lässt sich besser arbeiten. Entspannt lassen sich bessere Gespräche führen. Zuhören mit offenem Ohr schafft Empathie. Mitfühlende Herzen finden finden Lösungen die langfristig  tragen. Ein stimmiges Setting im Raum hilft Kontraktion von Körper, Geist und Seele zu vermeiden und unterstützt Sie in Aktion, Konzentration und Entspannung gleichermaßen.